Asif Butt, Urs Unkauf, Gordon Folger und Sarah Winkelmann
Mit dem Projekt “Junges Europa” (Next Generation Europe) möchten wir eine Verbesserung der Jugendbeteiligung in Deutschland und Norwegen anregen. Unsere Prämisse hierbei ist, dass eine stärkere politische Jugendbeteiligung die derzeit stetig wachsende Skepsis gegenüber der Europäischen Union signifikant verringern kann. Hierbei stehen wir vor der Herausforderung, dass bislang keine wissenschaftliche Studien die Euroskepsis untersuchen
Aufgabe
Unsere konkrete Aufgabe ist dreidimensional:
In einem ersten Schritt führten wir eine qualitative Umfrage mit 52 Jugendlichen beider Länder durch. Die Umfrage war online und anonymisiert.
Anschließend werteten wir die Daten mithilfe des qualitativen Datenverarbeitungssystem DataMiner aus. Dies ermöglichte es uns, bedeutsame Konzepte und Trends zu identifizieren, auf Grundlage derer wir konkreten Handlungsvorschlägen zur Verbesserung der Jugendbeteiligung konzipiert haben. Außerdem schauten wir, inwiefern beide Länder voneinander lernen und somit Synergieeffekte entwickeln können.
Nachdem wir uns eingehend mit der bestehenden Literatur zum Thema Europaskepsis und politische Partizipation von Jugendlichen auseinandergesetzt haben und öffentliche Daten des statistischen Zentralbüros Norwegens (Statistisk Sentralbyrå) und der Eurobarometer Survey studierten, haben wir uns vertiefend mit unserem Mentor, Dr. Wolfgang Köster, anerkannter Dolmetscher, Übersetzer und Unternehmensberater, beraten. Wir klärten dabei Fragen rund um die Methodik unseres Forschungsprojektes: Welche Daten sind bereits vorhanden in der Forschung zu Europaskepsis? Wie können wir an die bestehende Forschung anknüpfen? Welche Daten können wir sammeln? Welche wissenschaftlichen Methoden müssen angewendet werden? Und welche Bedeutung hat unser Vorhaben für den deutsch-norwegischen Kontext? Wir entschieden uns gemeinsam für eine qualitative Umfrage, in der wir deutsche und norwegische Jugendliche zu ihrer politischen Partizipation und ihrer Meinung zu Europa befragten.
Durch das Alumni-Netzwerk des DNJF sowie durch offizielle Studentengruppen auf sozialen Medien erreichten wir 52 Jugendliche, die den etwa 20-minütigen Fragebogen ausfüllten. Dieser umfasst Fragen wie „Worin siehst du die größten Herausforderungen für Europa“? oder „Worin siehst du die wichtigsten Gründe für die Europaskepsis?“.
Um eine zuverlässige Auswertung mit einer Software für qualitative Daten zu ermöglichen, legten wir ein Online-Formular an, welches die Daten sammelt und anonym behandelt, aber gleichzeitig Mehrfachbeantwortungen durch eine einzelne Person ausschließt. Keine Informationen, die Aufschluss über die Identität geben könnten, wurden erfasst, lediglich demographische Angaben wie z.B. zu Alter, Geschlecht und Nationalität. Möglichen sprachlichen Missverständnissen wurden durch die Erstellung einer deutschen sowie norwegischen Version des Fragebogens vorgebeugt.
Nachdem wir unsere Umfrage mithilfe der qualitativen Datenverarbeitungssoftware auswerteten, folgte der Feinschliff unseres Forschungspapiers. Um unsere Forschung so vielen Menschen wie möglich zugänglich machen zu können, entschieden wir uns dafür unsere Forschungsergebnisse in englischer Sprache in Form eines Essays zu dokumentieren. Die Ergebnisse unseres Projektes sollen frei zugänglich sein und nachhaltig zu weiterer Forschung inspirieren.
Asif Butt und Godon Folger sind vorzeitig aus dem Projekt ausgestiegen. Der Energie- und Zeitaufwand war für sie zu enorm neben Uni und anderen sozialen Verpflichtungen. Wir finden das sehr schade, können es aber auch gut verstehen.
Wir verstehen unser Projekt keineswegs als abgeschlossen, sondern als Anstoß für weitere interdisziplinare Forschung in International Relations, European Studies und speziell den Deutsch-Norwegischen Beziehungen. Somit könnte ein weiterer Schritt eine quantitative Untersuchung der gefundenen Konzepte und Trends in Form einer wissenschaftlichen Arbeit oder eines weiteren DNJF Projektes sein. Auch denkbar sind detaillierte Experteninterviews mit im Bereich Jugendbeteiligung tätigen Fachleuten.